LKW-News

aktuell und informativ

Stromgewinnung entlang der Autobahnen

Stromgewinnung entlang der Nationalstrassen - LKW-News aktuell und informativ

Stromgewinnung entlang der Nationalstrassen

Die Infrastruktur auf dem Autobahnen-Netz weist ein gewisses Potenzial für die Stromproduktion mit Photovoltaikanlagen auf. Deshalb wird diese Form der Energiegewinnung in den kommenden Jahren ausgebaut.

Das ASTRA deckt bereits heute den gesamten Strombedarf für den Betrieb der Nationalstrassen aus ein
heimischer Wasserkraft (99 Prozent) und Photovoltaik (1 Prozent). 2021 produzierte das ASTRA mit den 14 eigenen Photovoltaikanlagen, die sich auf Werkhöfen, technischen Zentralen von Tunneln und auch entlang der offenen Strecke befinden, 1,1 GWh Strom.

Für eine Stromproduktion für Dritte fehlt die rechtliche Grundlage. Deshalb darf der Strom, den das ASTRA produziert, nur für den Eigenbedarf verwendet werden. Er sollte möglichst dort produziert werden, wo er ge- braucht wird. Da vor allem die Beleuchtung in Tunneln Strom braucht, wird darauf geachtet, den Strom möglichst bei Tunnelbereichen zu produzieren. Wird mehr Strom produziert, als direkt gebraucht wird, wird der überschüssige Strom in ein Energiegefäss des Bundes
eingespeist, um ihn beispielsweise für einen weiter entfernten Tunnel der Nationalstrasse zu verwenden.

Auf bestehender Infrastruktur
Die Umsetzung des «Klimapakets Bundesverwaltung» hat zum Ziel, die Eigenproduktion von erneuerbarer Energie der gesamten Bundesverwaltung zu erhöhen und bis 2030 jährlich 35 GWh zu produzieren. Zudem soll auch die Nutzung des Potenzials für Drittanlagen gefördert werden. Aus diesem Grund installiert das ASTRA selbst Photovoltaikanlagen, wo es den Strom vor Ort benötigt. In Potenzialstudien wurde erörtert, dass Photovoltaikanlagen auf Dächern von Werkhöfen und auf geeigneten Tunnelzentralen, Tunnelportalen undbestehenden Galerien der Nationalstrassen installiert werden können.

Weitere innovative Projekte stehen in den Startlöchern. So wird beispielsweise eruiert, wo Photovoltaikanlagen auf Lärmschutzwänden installiert werden können. Als Antwort auf ein Postulat im Nationalrat wurde 2021 das nutzbare Potenzial für Photovoltaikanlagen an Lärmschutzwänden entlang der Nationalstrassen ermittelt. Dieses entspricht insgesamt 55 GWh und soll künftig auch genutzt werden.

Die Projekte
2021 hat das ASTRA die seit 1998 existierende Anlage auf der bestehenden Überdeckung Sonnenhof (Bern Ost, N6) erworben. Die veralteten Panels werden durch neueste Technologie ersetzt. Dadurch kann die Produktion um das Vierfache auf 452 kW gesteigert werden.

2021 wurden auch zwei Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt 140 kW auf den technischen Zentralen der beiden Portale des Allmendtunnels bei Thun (N6) installiert.

Die Flächen, die das ASTRA nicht für eigene Photovoltaikanlagen nutzen wird, werden aktiv Dritten zur Verfügung gestellt. Damit will das ASTRA neue Anlagen, insbesondere auf Lärmschutzwänden und Rastplätzen, fördern. Von Dritten geplante Anlagen müssen die rechtlichen und sicherheitsrelevanten Vorschriften einhalten und der Betreiber muss den hergestellten Stromselber vermarkten.

Ende Dezember 2021 ist auf der bestehenden Halbüberdeckung der Autobahn bei Zofingen (N2) eine Solarstromanlage eines externen Anbieters in Betrieb genommen worden. Mit über 2000 Solarmodulen sollen dort im Endausbau rund 700 kW Strom produziert werden. Die Anlage wurde teilweise mit vertikalen Photovoltaikpanels ausgerüstet, die beidseitig lichtempfindlich sind. Durch diese innovative Panelstruktur gibt es weniger Lärmreflexion auf die nahe gelegenen Hochhäuser und die frei bleibende Grundfläche kann für die Förderung der Biodiversität genutzt werden.

Quelle und Bild: Bundesamt für Strassen ASTRA, Jahrespublikation

Branchen-News - LKW-News aktuell und informativ 1