Knapp 60 Eisenbahn-Verkehrsunternehmen (EVU) halten den Güterverkehr in Österreich am Laufen. Jetzt soll die Digitalisierung auch auf der Schiene Einzug halten.
Bislang werden Güterwaggons europaweit manuell per Schraubenkupplung aneinander gehängt. Das ist Schwerstarbeit, die rund 300 Mal pro Schicht ausgeführt wird: Um die Luftleitungen miteinander verbinden zu können, muss eine mehr als 20 kg schwere Schraube angehoben werden. Diese Tätigkeit ist nicht nur anstrengend, sie birgt auch Gefahren für den Bahn-Mitarbeiter.
Österreich, im Herzen Europas gelegen, wird nun Vorzeigeprojekt in Sachen Digitalisierung und Erreichung der Klimaziele – denn derzeit laufen auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene intensive Forschungs -und Entwicklungstätigkeiten hinsichtlich der Einführung der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK). Mithilfe der DAK kann eine durchgehende Strom- und Datenversorgung entlang des gesamten Güterzugs integriert werden.
Damit wird die Voraussetzung für zukünftige Innovationen im Bereich des intelligenten Güterverkehrs geschaffen. Und – als Folge – auch für die automatisierte Betriebsführung.
Ab 2026 soll die DAK schrittweise in ganz Europa zum Einsatz kommen, 2030 soll sie flächendeckend das alte System abgelöst haben.
Die Rede ist von rund 450.000 Güterwaggons und 17.000 Triebfahrzeugen, die umgerüstet werden sollen. Der Obmann des Fachverbands Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Thomas Scheiber, erläutert: „Hier sind sowohl Europäische Fördermittel als auch finanzielle Unterstützung durch die Mitgliedsstaaten unverzichtbar, damit der Eisenbahnsektor die Migration bis längstens 2030 umsetzen kann. Und als dritten Teil braucht es natürlich auch einen Beitrag durch den Sektor selbst.“
Bezugsquelle: news.wko.at
Bild: WKÖ
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