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Liebherr, Daimler Truck und Kässbohrer testen Technologie und Akustik in Münsingen

Liebherr, Daimler Truck und Kässbohrer testen Technologie und Akustik in Münsingen - LKW-News aktuell und informativ

Beitragsbild: Mercedes Benz Truck alexander-tempel.de

  • Testgelände spielt wichtige Rolle bei Sicherheit und Weiterentwicklung der Produkte
  • Ideale Testbedingungen im Einklang mit der Umwelt
  • Vorstellung der Akustikmessstrecke auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Münsingen

Ein batterieelektrischer Mercedes-Benz eActros auf der Akustikmessstrecke. – Foto: Mercedes Benz Truck -alexander-tempel.de

Seit vielen Jahren testen die Firmen Liebherr, Kässbohrer Geländefahrzeug AG und Daimler Truck AG ihre Fahrzeuge und neuesten Technologien auf der Panzerringstraße in Münsingen. In 2020 wurde zudem eine Akustikmessstrecke auf dem Testgelände in Betrieb genommen, welche eine ideale Testumgebung insbesondere mit Blick auf die batterieelektrischen Fahrzeuge bietet. Am 26. Juni begrüßten die drei Unternehmen Vertreter aus Politik, Verbänden und Presse, um über die Bedeutung des Testgeländes zu informieren. Dabei konnten die Gäste die alternativ angetriebenen Fahrzeuge und die Akustikmessstrecke selbst bei einer Probefahrt erleben.

Ehingen (Donau), (Deutschland), 26. Juni 2023 – Der ehemalige Truppenübungsplatz in Münsingen ist vieles: Biosphärengebiet, EU-Vogelschutzgebiet, Kulturdenkmal, allgemeines Sperrgebiet, Naherholungsgebiet und Reiseziel für Urlauber auf frei gegebenen Wegen, sowie wirtschaftlich genutztes Teilareal, auf dem Großfahrzeuge und Technologien getestet werden. Mit seiner privaten Ringstraße des Bundes, welche der industriellen Nutzung vorbehalten ist und sich durch ihre vielfältige Topographie auszeichnet, bietet der ehemalige Truppenübungsplatz ideale Voraussetzungen für die Aktivitäten der drei Unternehmen. Die Ergebnisse ihrer Testungen lassen Liebherr, Daimler Truck und Kässbohrer direkt in die Weiterentwicklung ihrer Fahrzeugtechnologien einfließen. Dazu zählen beispielsweise alternative Antriebstechnologien wie Batterien und Wasserstoffmotoren, intelligente Assistenzsysteme oder sich autonom bewegende Fahrzeuge.

„Das Testgelände und die Akustikmessstrecke sind ein tolles Beispiel, wie Transformation, industrielle Entwicklung, Natur und Gesellschaft miteinander und nicht nur nebeneinander funktionieren können. Früher waren hier Panzer unterwegs. Heute fahren zivile hybride und elektrische Fahrzeuge auf dem Gelände. Und es zeigt einmal mehr: Die Transformation der Mobilität ist längst hier im Land und bei den Unternehmen vor Ort angekommen“, betont Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus. Dazu ergänzt Elke Zimmer (MdL), Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg: „In diesem schönen Biosphärengebiet wird uns noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie wichtig der Schutz von Umwelt und Klima ist. Deshalb ist die Entwicklung von emissionsarmen Technologien von zentraler Bedeutung – sei es beim Lärm oder beim CO2-Ausstoß. Das Testgelände und die Akustikmessstrecke sind ideal, um auch klimafreundliche Fahrzeuge unter realen Bedingungen zu erproben. Mit ihrem Engagement für Elektromobilität und Lärmreduktion gehen die beteiligten Unternehmen den richtigen Weg und leisten einen Beitrag für eine sauberere und leisere Zukunft.“

Die Unternehmen sind sich der Verantwortung, aufgrund der besonderen Rahmenbedingungen bewusst und berücksichtigen diese bei ihren Aktivitäten. Sie erproben nicht nur Technologien, die der Umwelt beispielsweise durch reduzierte Emissionen zugutekommen, sondern stehen auch im engen Austausch mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben – Geschäftsbereich Bundesforst als Eigentümer des Geländes. Dieser erlässt in enger Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Tübingen und dem Landratsamt Reutlingen entsprechende Auflagen für die Nutzung der 36 Kilometer langen Strecke – dazu zählen unter anderem Fahrverbote während der Brutmonate bestimmter Vogelarten oder gesperrte Bereiche im einstigen Panzer-Fahrschulgelände während der Laichzeit. „Die Einrichtung des Biosphärengebietes Schwäbische Alb mit dem Herzstück des ehemaligen Truppenübungsplatzes war ein Glücksfall der Geschichte, der sich dank der guten Zusammenarbeit aller Akteure über 17 Jahre prächtig entwickelt hat. Wir stehen für die Fortentwicklung dieser Modellregion, hohe naturschutzfachliche Werte, zur Transformation der Erneuerbaren Energien in Randbereichen und zur Verbindung einer begrenzten industriellen Nutzung mit den bewährten Firmen der Region“, sagt Paul Johannes Fietz, Vorstandsmitglied der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).

Mit Rücksicht auf die Natur: Tests für emissionsarme Antriebe

Als Hersteller von Mobil- und Raupenkranen produziert Liebherr in Ehingen Anwendungen, die ihre Aufgabe als fahrbare und stationäre Hubgeräte zuverlässig erfüllen und sich technologisch stetig weiterentwickeln. Dazu zählen Aspekte wie reduzierter Kraftstoffverbrauch und Emissionsverringerung, die Weiterentwicklung des klassischen Verbrennungsmotors oder batteriebetriebene Hybridlösungen. „Daneben entwickeln wir Komponenten wie beispielsweise Getriebe, aktive Hinterachslenkungen oder Assistenzsysteme weiter – nur ein Bruchteil unterschiedlichster Aspekte, die für die sichere Funktion eines hochkomplexen Kranfahrzeugs unabdingbar sind und in ihrem Zusammenspiel getestet werden müssen“, informiert Dr. Ulrich Hamme, Geschäftsführer Konstruktion und Entwicklung bei Liebherr in Ehingen.

Alle Funktionen eines Krans als Hubgerät werden stationär im Werk geprüft. Danach testet Liebherr alle Fahrfunktionen im technischen Bereich und auf der Panzerringstraße des ehemaligen Truppenübungsplatzes. „Die Sicherheit, Funktionalität, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit unserer Produkte sind wesentliche Treiber unserer Arbeit hier auf dem Münsinger Gelände. Mit Rücksicht auf die Natur des Biosphärengebiets wollen wir unsere Krane weiter verbessern und so immer klimaneutraler werden und unseren Teil zur Energiewende beitragen“, hält Dr. Hamme fest.

Kässbohrer Geländefahrzeug AG: Nachhaltig mit neuen Technologien

Die Kässbohrer Geländefahrzeug AG ist mit dem PistenBully weltweiter Markt- und Technologieführer unter den Pistenfahrzeugen. Bei der Entwicklung dieser Fahrzeuge steht die Reduzierung der CO2 Emissionen zunehmend im Vordergrund. Für die Skigebiete auf der ganzen Welt ist das Erreichen der CO2 Neutralität bzw. die Zero Emission Strategie mittlerweile ein Wettbewerbsfaktor geworden. „Als Lieferant stehen wir hier vor immensen Herausforderungen. Diese Herausforderungen, nehmen wir im Sinne unserer Kunden an und bauen unsere Technologieführerschaft mit effizienten und nachhaltigen Produkten weiter aus,“ unterstreicht Christian Oberwinkler, Vorstand für Technik und Produktion, die Strategie des Unternehmens. Die Kässbohrer Geländefahrzeug AG war der erste Hersteller, der bereits 2012 eine dieselelektrische Pistenraupe auf den Markt gebracht hat sowie aktuell ein vollelektrisches Loipenfahrzeug testet.

Neben dem firmeneigenen Testgelände nutzt Kässbohrer den ehemaligen Truppenübungsplatz für spezielle Versuche mit großem Platzbedarf oder für besondere Sicherheitsprüfungen, Schallleistungsmessungen oder Akustikversuche, die eine geräuscharme Umgebung benötigen. Darüber hinaus sind Fahrdynamikversuche mit dem PowerBully und Dauerlaufversuche auf der Panzerringstraße weitere Nutzungen, die für den Weltmarktführer unabdingbar sind.

Die Kässbohrer Geländefahrzeug AG hat das Biosphärenreservat in der Vergangenheit mit einem Flexmobil unterstützt. Mit diesem Fahrzeug wurden durch Bodenverdichtung Tümpel ausgefahren, die zum Erhalt der Feuchtbiotope und damit Erhalt der Lebensräume für Tiere in diesem Biotop wesentlich beitragen.

Daimler Truck testet Elektro-Lkw auf der Akustikmessstrecke

Als einer der weltweit größten Nutzfahrzeughersteller hat sich Daimler Truck dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet. Ziel ist es, bis 2039 nur noch klimaneutrale Neufahrzeuge im Fahrbetrieb in den globalen Kernmärkten (EU30, USA, Japan) anzubieten. Auf der Messstrecke in Münsingen wird daher auch die Akustik von E-Lkw getestet. Die Anlage besteht aus einer rund 500 Meter langen Strecke mit zwei Wendekreisen, weiteren 250 Metern Anlaufstrecke und einer Messwarte. In Kanälen unter der Straße liegen kilometerlange Verbindungskabel zum Anschluss von Wetterstation, Lichtschranken und Mikrofonen sowie weiteren Messkomponenten.

Bei Fahrzeugen wie dem batterieelektrischen Mercedes-Benz eActros 300/400 für den Verteilerverkehr geht es vor allem darum sicherzustellen, dass die Fahrzeuge im Fahrbetrieb laut genug sind, um von Fußgängern und anderen Verkehrsteilnehmern rechtzeitig wahrgenommen zu werden. Deshalb müssen E-Fahrzeuge ein Geräuschminimum überschreiten. Auch für die Tests rund um die Geräuschkulisse des eActros 600 für den Fernverkehr setzen die Ingenieure auf die Akustikmesstrecke in Münsingen. Der E-Lkw hat in der Serie eine Reichweite von etwa 500 km ohne Zwischenladen und soll 2024 die Serienreife erreichen. Der eActros 600 soll durch seinen niedrigen Energieverbrauch der für Kunden im Vergleich zum konventionellen Diesel-Actros wirtschaftlichste Fernverkehrs-Lkw von Mercedes-Benz Trucks sein. Damit soll der E-Lkw die tiefgreifende Transformation des Straßengüterverkehrs hin zu CO2-neutralen Antrieben signifikant beschleunigen.

Daimler Truck im Überblick

Die Daimler Truck Holding AG („Daimler Truck“) ist einer der größten Nutzfahrzeug-Hersteller weltweit, mit über 40 Haupt-Standorten und mehr als 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund um den Globus. Die Gründer von Daimler Truck haben vor gut 125 Jahren mit ihren Lkw und Bussen die moderne Transport-Industrie ins Leben gerufen. Unverändert gilt das Streben des Unternehmens bis heute einem Zweck: Daimler Truck arbeitet für alle, die die Welt bewegen. Seine Kunden ermöglichen den Menschen Mobilität und bringen Waren zuverlässig, pünktlich und sicher an ihr Ziel. Daimler Truck stellt die Technologien, Produkte und Services bereit, die sie dafür brauchen. Das gilt auch für die Transformation zum CO2-neutralen Fahren. Das Unternehmen will den nachhaltigen Transport zum Erfolg führen, mit profundem Technologie-Wissen und klarem Blick auf die Bedürfnisse seiner Kunden. Die Geschäftsaktivitäten von Daimler Truck sind in fünf Berichtsegmente unterteilt: Trucks North America (TN) mit den Lkw-Marken Freightliner und Western Star sowie der Schulbus-Marke Thomas Built Buses. Trucks Asia (TA) mit den Nutzfahrzeug-Marken FUSO, BharatBenz und RIZON. Mercedes-Benz (MB) mit der gleichnamigen Lkw-Marke. Daimler Buses (DB) mit den Bussen der Marken Mercedes-Benz und Setra. Das neue Financial Services-Geschäft (DTFS) von Daimler Truck bildet das fünfte Segment. Die Produktpalette in den Lkw-Segmenten umfasst leichte, mittelschwere und schwere Lkw für den Fern-, Verteiler- und Baustellenverkehr, Spezialfahrzeuge, die hauptsächlich im kommunalen Bereich zum Einsatz kommen, sowie Industriemotoren. Die Produktpalette des Bus-Segments umfasst Stadtbusse, Schulbusse und Überlandbusse, Reisebusse sowie Busfahrgestelle. Neben dem Verkauf von neuen und gebrauchten Nutzfahrzeugen bietet das Unternehmen auch Aftersales-Services und Konnektivitätslösungen an.

Über die Kässbohrer Geländefahrzeug AG

Das Unternehmen entwickelt und produziert Fahrzeuge für die Pisten- und Loipenpräparierung, Strandreinigungsgeräte sowie kettengeriebene Spezialfahrzeuge zum Einsatz im unwegsamen Gelände und auf besonders sensiblen Flächen – am Berg, am Strand sowie im unwegsamen Gelände. Vom Nord- bis zum Südpol. Hierfür stehen die Marken PistenBully, PowerBully, BeachTech. Weltweit beschäftigt die Kässbohrer Geländefahrzeug AG über 650 Mitarbeiter. Alle Entwicklungs- und Produktionsleistungen erfolgen am Hauptsitz in Laupheim, Baden-Württemberg, Deutschland. German Engineering! Der wirtschaftliche Erfolg und die weltweit marktführende Position beruhen auf innovativen Technologien einem durchgehend hohen Qualitätsstandard. Nachhaltigkeit und ein verantwortungsvoller Umgang mit Menschen, Umwelt und Ressourcen sind in den Unternehmenszielen verankert.

Über die Liebherr-Werk Ehingen GmbH

Die Liebherr-Werk Ehingen GmbH ist einer der führenden Hersteller von Mobil- und Raupenkranen. Die Palette der Mobilkrane reicht vom 2-achsigen 35 Tonnen-Kran bis zum Schwerlastkran mit 1.200 Tonnen Traglast und 9-achsigem Fahrgestell. Die Gittermastkrane auf Mobil- oder Raupenfahrwerken erreichen Traglasten bis 3.000 Tonnen. Mit universellen Auslegersystemen und umfangreicher Zusatzausrüstung sind sie auf den Baustellen in der ganzen Welt im Einsatz. 4.300 Mitarbeiter sind am Standort in Ehingen beschäftigt. Ein umfassender, weltweiter Service garantiert eine hohe Verfügbarkeit der Mobil- und Raupenkrane. Im Jahr 2022 wurde ein Umsatz von 2,37 Milliarden Euro im Ehinger Liebherr-Werk erwirtschaftet.

Über die Firmengruppe Liebherr

Die Firmengruppe Liebherr ist ein familiengeführtes Technologieunternehmen mit breit diversifiziertem Produktprogramm. Das Unternehmen zählt zu den größten Baumaschinenherstellern der Welt. Es bietet aber auch auf vielen anderen Gebieten hochwertige, nutzenorientierte Produkte und Dienstleistungen an. Die Firmengruppe umfasst heute über 140 Gesellschaften auf allen Kontinenten. In 2022 beschäftigte sie mehr als 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschaftete einen konsolidierten Gesamtumsatz von über 12,5 Milliarden Euro. Gegründet wurde Liebherr im Jahr 1949 im süddeutschen Kirchdorf an der Iller. Seither verfolgen die Mitarbeitenden das Ziel, ihre Kunden mit anspruchsvollen Lösungen zu überzeugen und zum technologischen Fortschritt beizutragen.

Quelle:
Medienmitteilung – Mercedes Benz Truck – CH
(Text und Bild)


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