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EU-Kommission will Gas geben für mehr „grünen“ Straßengütertransport

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Die EU-Kommission will ihre Bemühungen um die Senkung der CO2-Emissionen aus dem Güterverkehr beschleunigen. Dabei sollen neben neuen CO2-Grenzwerten für Lkw auch der vermehrte Einsatz von Lang-LKW helfen, sagte Daniel Mes, Mitglied im Kabinett von EU-Klimaschutzkommissar Frans Timmermans.

Fit for 55 Thema auf IRU-Konferenz

Der Politiker äußerte sich auf einer Konferenz der Internationalen Road Transport Union (IRU) am Mittwochabend in Brüssel. Auf der Konferenz tauschten sich Experten aus Politik und Wirtschaft darüber aus, wie die Ziele aus dem EU-Vorhaben „Fit for 55“ für eine CO2-neutrale Wirtschaft im Straßengütertransport realistisch umgesetzt werden können.

„Wir müssen diesen Prozess beschleunigen, gerade auch vor dem Hintergrund der aktuellen Krise“, betonte Mes mit Blick auf den russischen Krieg in der Ukraine. Der jetzt von der EU beschlossene Einfuhrstopp von russischem Öl müsse als Chance genutzt werden, die bisher schon in „Fit for 55“ formulierten Ziele noch zügiger zu erreichen. Zu diesem Zweck habe die EU-Kommission am 18. Mai bereits erste Überlegungen vorgelegt, wie das gelingen könnte.

Überlegungen zu Lang-LKW könnten in Richtlinie eingehen

Ausdrücklich wird dabei auch das „Energiesparpotenzial von längeren und schwereren LKW im grenzüberschreitenden Verkehr“ genannt. Die gesetzlichen Voraussetzungen dafür könnten in der anstehenden Überarbeitung der EU-Richtlinie für Maße und Gewichte von LKW geschaffen werden.

„Wir müssen schauen, was die Kommission genau zum Thema Lang-LKW vorschlagen wird“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Sozialdemokraten im EU-Parlament, der SPD-Politiker Ismail Ertug.

Die Diskussion um Lang-LKW habe ihre ideologische Komponente durch die Praxiserfahrungen verloren, die LKW seien durchaus sicher. „Kombiniert mit einer verstärkten Digitalisierung kann man das gerne machen“, so Ertug zum möglicherweise verstärkten Einsatz von Lang-LKW.

Vorschläge für neue Standards für Kohlendioxid: Auch zu Aerodynamik

Mehr Energieeffizienz will die EU-Kommission außerdem über neue CO2-Standards für LKW erreichen. Auch hierzu will die Kommission noch in diesem Jahr Vorschläge veröffentlichen. Dabei soll auch die Verbesserungen der aerodynamischen Gestaltung der Fahrzeuge eine wichtige Rolle spielen, kündigte Mes an.

Aufbau von Tank- und Ladeinfrastruktur

Als unerlässlichen Baustein zur weiteren Beschleunigung eines CO2-armen Straßengüterverkehrs werteten alle Diskussionsteilnehmer den flächendeckenden Aufbau einer Infrastruktur von Lade- und Tankstationen für alternative Kraftstoffe. Hier seien die einzelnen Staaten gefragt.

Diese müssten sich um den Aufbau der Infrastruktur kümmern oder Anreize für private Investoren schaffen. Erst wenn die entsprechende Infrastruktur vorhanden sei, würden Transportunternehmen stärker in alternative LKW investieren, so der Tenor bei den Konferenzteilnehmern.

Diesel noch nicht ausgedient

Diese waren sich auch bei der Prognose einig, dass trotz der Marktauglichkeit von immer mehr LKW mit alternativen Antrieben der Diesel-LKW noch lange nicht ausgedient haben wird. Widerspruch bekam er nicht.

„Diesel-LKW werden noch lange nötig sein, bevor sie von Wasserstoff- oder E-LKW gänzlich abgelöst werden können“

sagte Sjel Wijngaards, stellvertretender Leiter des niederländischen Logistikdienstleisters Jan Rijs Logistics

Quelle: Verkehrsrundschau

Bild: Verkehrsrundschau

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