Bildunterschrift: Fliegl – Deutschland
Jens Keiner aus Reinsfeld bei Arnstadt hat kürzlich seinen Fuhrpark um den Dreiachs-Satteltieflader SDS 470 T von Fliegl erweitert. Damit transportiert er deutschlandweit schwere Baumaschinen wie Radlader, Kettenbagger oder Straßenwalzen.
Ob Asphaltfertiger, Kettenbagger oder Walzen – Jens Keiner und seine Mitarbeiter transportieren jede Art von Baumaschinen. Zu den bereits vorhandenen drei Tiefladern kam kürzlich der SDS 470 T von Fliegl in den Fuhrpark. „Wir hatten schon einmal einen Auflieger von Fliegl und waren zufrieden damit, außerdem stimmt der Preis und Fliegl ist wie wir auch in Thüringen ansässig“, erklärt Firmenchef Jens Keiner.
Bis zu 34 Tonnen wiegen die Baumaschinen, da braucht es einen robusten Tieflader, der perfekt auf die Transportanforderungen zugeschnitten ist. Werden beispielsweise große Bagger geladen, lagert der Baggerarm in der speziellen 3.800 Millimeter langen und 650 Millimeter breiten Baggerstielmulde, die sich über den Hinterachsen beginnend bis zum Heck zieht. Seitlich in der Mulde sind vier Zurrlöcher mit 5.000 Kilogramm Zugkraft eingelassen.
Eine Besonderheit des SDS 470 T sind die zwei Paar Radmulden, 400 und 350 Millimeter tief, durch die sich auch hohe Radlader transportieren lassen, ohne die zulässige Gesamthöhe zu überschreiten. Die Radmulden lassen sich bei Nichtgebrauch abdecken, dann ergibt sich eine ebene Ladefläche.
Eine bis zu 3.000 Millimeter breite Ladefläche ergibt sich, wenn die seitlichen Auszüge genutzt werden, was laut Jens Keiner regelmäßig vorkommt. Wie der Ladeboden bestehen die 70 Millimeter starken Holzbohlen für die Auszüge aus robustem Lärchenholz. Das Staufach für die Bohlen befindet sich auf dem Schwanenhals. Dieser ist mit Stahlblech belegt; der übrige Ladeboden sowie die 950 Millimeter lange Heckanschrägung besteht aus 70 Millimeter starken Lärchenholzbohlen mit besonders hohem Reibbeiwert, wie er für die Ladungssicherung erwünscht ist.
Die SAF-Trommelbremsachsen mit Zwillingsbereifung sind wie bei Fliegl üblich laservermessen und perfekt eingestellt – das sorgt für geringen Reifenverschleiß und senkt den Kraftstoffverbrauch. Die 1. Achse ist als automatische Liftachse ausgeführt, inklusive Zwangsabsenkung und Anfahrhilfe. Bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h und wenn die Achse 30 % der Last trägt, lässt sie sich anheben (auch vom Lkw aus bedienbar) und so mehr Gewicht auf die Sattelplatte verlagern – das sorgt für mehr Traktion der Antriebsachsen. Um bei wechselnden Frachten nicht versehentlich überladen zu sein, hat der Fahrer über ein Display im Fahrerhaus die Achslasten im Blick; die Daten liefert das EBS-Canbus-Signal. Die letzte Achse ist nachlaufgelenkt, eine automatische Rückfahrsperre wird über das Rückfahrlicht aktiviert oder manuell am Zugfahrzeug.
Die beiden geteilten Stahl-Rampen mit Seilzugstreckung lassen sich hydraulisch heben, senken und seitlich verschieben. Die Rampen sind 4.200 Millimeter lang und 750 Millimeter breit, sie bieten in Kombination mit der langen Heckanschrägung einen flachen Auffahrwinkel und eignen sich daher für Fahrzeuge mit geringer Bodenfreiheit. Eine Besonderheit der Rampen und der Heckanschrägung ist der Belag aus 22 Millimeter starkem Hartgummi: „Den brauchen wir, um beispielsweise die Walzen zu verladen, das sorgt dann für Grip“, erklärt Jens Keiner.
Damit die Ladung sicher am Ziel ankommt, verbaut Fliegl dutzende Zurrpunkte, die sich über den ganzen Trailer verteilen. 22 Zurrpilze sind oben und seitlich im Außenrahmen eingelassen, verteilt auf Schwanenhals und Tiefladefläche. Hinzukommen 4 feste sowie 6 schwenkbare Zurrösen auf dem Schwanenhals. Jens Keiner ließ zusätzlich 4 Klappzurrösen mit je 10.000 Kilogramm Zugkraft in die Tiefladefläche montieren. 16 Rungentaschen im Außenrahmen runden das Paket ab, sie lassen sich bei Bedarf zu Ringzurrösen umrüsten.
Beim Handling mit schweren Lasten ist Sicherheit oberstes Gebot, bei der Ladungssicherung ebenso wie bei der Beleuchtung: Neben der LED-Rundumleuchte am Heck gehören auch 4 beleuchtete Warntafeln zur Ausstattung, sie lassen sich auf eine Breite von 3 Metern ausziehen, zudem befindet sich an jeder Warntafel ein Rundumleuchtenhalter. Zwei LED-Arbeitsscheinwerfer am Hech sorgen für sicheres Arbeiten und Rangieren im Dunkeln. Für Sicherheit sorgt auch der über die gesamte Fahrzeugbreite reichende Spritzlappen, der Wasser am Boden hält und die Sicht für den nachfolgenden Verkehr verbessert.
Bei Abholung mit der entsprechenden Zugmaschine wird im Fliegl-Werk in Triptis ein Gesamtzuggutachten erstellt, mit dem die für Schwertransporte nötigen Ausnahmegenehmigungen nach § 70 StVZO beantragt werden können. Jens Keiner würde gerne die volle Nutzlast fahren, aber: „Ich warte seit 6 Wochen auf die Genehmigung vom Amt, daher sind wir derzeit nur mit 40 Tonnen Zuggesamtgewicht unterwegs“, sagt der Chef. Rund 100.000 Kilometer legen er und seine Mitarbeiter pro Jahr künftig mit dem Trailer zurück. Und das sicher viele Jahre lang, denn auf das feuerverzinkte und passivierte Chassis bietet Fliegl 15 Jahre Gewährleistung gegen Durchrostung.
Medienmiteilung: Fliegl Fahrzeugbau GmbH – Text & Bild


weitere Beiträge
Fliegl Fahrzeugbau GmbH: Mehr als 1 Mio. Kilometer Laufleistung