Beitragsbild: Mit dem blauen Kasten (rechts) auf dem Dach eines Streifenwagens empfängt die Polizei die Datenpakete aus der Bordelektronik der Lkw. Foto: PP Dortmund
Verstöße gegen die per Gesetz vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten im Güter- und Personenverkehr, schlecht oder gar nicht gesicherte Ladung, technische Mängel und die Fahrt unter dem Einfluss von Alkohol oder Rauschgift – das sind immer wieder Gründe für ein hohes Unfallrisiko und teils schwere Verkehrsunfälle auf den Autobahn und Bundesstraßen. Mit gemeinsamen Großkontrollen halten die Polizei und andere Behörden dagegen – um Unfälle zu verhindern und Leib und Leben zu schützen.
Kontrolle eines getunten Mercedes, der anschließend abgeschleppt wurde. Foto: PP Dortmund
So auch wieder am Mittwoch (22.2.2023) auf der Derner Straße und auf der Brackeler Straße in Dortmund. Im Einsatz waren Polizei, Bezirksregierung Arnsberg, das Bundesamt für Logistik und Mobilität, die Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, die Bußgeldstellen Dortmund und Kreis Unna, die Stadtkasse Dortmund und der Zoll.
Auf der Brackeler Straße kontrollierte die Polizei die Geschwindigkeit von 1904 Fahrzeugen. Die Konsequenzen: Je ein Verwarngeld in 111 Fällen und 54 Ordnungwidrigkeitenanzeigen. Bei erlaubten 50 km/h fuhr ein Autofahrer mit Tempo 126 über die Brackeler Straße. Der Fahrer erhält Post und muss mit einem Bußgeld (bis zu 700 Euro) sowie mit einem Fahrverbot (bis zu drei Monate) rechnen.
Das ist nicht der einzige herausragende Fall dieser Großkontrolle, bei der sich die Zusammenarbeit mehrerer Behörden auch hier auszahlte: Gegen einen auf der Derner Straße stadtauswärts angehaltenen Fahrer eines Kleintransporters lag ein Haftbefehl vor, da er eine Geldstrafe (3000 Euro) nicht gezahlt hatte. In diesem Fall ist alternativ eine 150 Tage dauernde Ersatzfreiheitsstrafe vorgesehen. Damit nicht genug: Die Stadtkasse der Stadt Dortmund stellte bei der gemeinsamen Kontrolle mit dem Blick in eine Datenbank fest, dass der Mann eine Geldstrafe in Höhe von 75.000 Euro an die Stadt Herne noch nicht gezahlt hat. Die Polizei nahm den Fahrer vorläufig fest.
Die Kontrolle von insgesamt 154 Fahrzeugen und 208 Personen auf der Derner Straße zog insgesamt 127 Sanktionen nach sich (Ordnungswidrigkeitenanzeigen, Verwarngeld, Strafanzeigen, Weiterfahrt untersagt). Dabei ging es u.a. um Verstöße gegen Sozialvorschriften, die Gefahrgutverordnung und die Abgabenordnung sowie um Mängel bei der Ladungssicherung und um Leistungsbetrug. Dem Fahrer eines neuwertigen Sportwagens untersagt die Polizei die Weiterfahrt, da der Pkw nicht versichert war. Einen getunten Mercedes ließ die Polizei für weitere technische Ermittlungen abschleppen, da bereits bei einer Sichtkontrolle auf der Derner Straße technische Mängel auffielen (Reifenprofil, Risse in Bauteilen etc.).
Kontrolle eines Lkw auf der Derner Straße in Dortmund. Foto: PP Dortmund
Bei der Kontrolle setzte die Polizei eine Messtechnik ein, die das Landesamt für zentrale Polizei Dienste (LZPD, Duisburg) derzeit in NRW erprobt. Grundlage dafür ist europaweit gültiges Recht, auf dessen Grundlage die digitalen Fahrtenschreiber der Lkw ihre Daten während der Fahrt an die Messtechnik der Polizei senden (Dedicated Short Range Communication = DSRC). Die Datenpakete enthalten u.a. Angaben zu Lenk- und Ruhezeiten. Diese kann die Polizei in Echtzeit auf einem Tablet-PC abrufen. Ein Ampelsystem informiert über Verstöße, so dass vorbeifahrende Lkw gezielt angehalten und weiter kontrolliert werden können.
Quelle:
Medienmitteilung – Polizei Dortmund – DE
(Text und Bild)
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