Beitragsbild: Fraunhofer Institut LBF
Das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF und das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST koordinieren gemeinsam eine Unterstützungs- und Koordinierungsmaßnahme, die darauf abzielt, einen allgemein akzeptierten und angewandten Ökobilanzierungsansatz für emissionsfreie Fahrzeuge (ZEV) zu definieren und zu harmonisieren. Beide Institute brachten 44 wichtige Interessengruppen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von emissionsfreien Fahrzeugen zusammen, darunter Fahrzeug- und Batteriehersteller, die Zulieferindustrie, Energieversorger und Recycler. Diese einzigartige Initiative wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des Rahmenprogramms Horizont Europa unterstützt und hatte ihre Auftaktveranstaltung am 1. Februar in Brüssel mit 60 Anwesenden.
Die Berücksichtigung kommender Technologien, Strategien zur Emissionsreduzierung, Ziele der Kreislaufwirtschaft und auch potenzieller sozialer Fragestellungen, wird über den gesamten Lebenszyklus von Fahrzeugen (Design und Entwicklung, Produktion, Nutzungsphase und End-of-Lofe) und über die gesamte Lieferkette zu einer immer größeren Herausforderung.
In diesem Zusammenhang ist eine zuverlässige, transparente und standardisierte Bewertung des ökologischen Fußabdrucks verschiedener Lösungen und Technologien unerlässlich, um die Transformation unseres Verkehrssystems in Richtung Klimaneutralität zu unterstützen. Obwohl alle Interessengruppen die Bedeutung von Ökobilanzen bereits erkannt haben, tut sich der Verkehrssektor immer noch schwer, Ökobilanzierungsansätze zu übernehmen. Standardisierte und vergleichbare Ergebnisse fehlen noch immer, unter anderem aufgrund von Einschränkungen beim Zugang zu und der Verwaltung von realen Daten oder der Anwendung nicht harmonisierter, inkonsistenter Modellierungsentscheidungen, Werkzeuge und Systemgrenzen.
Europa, die erste digitale, zirkuläre, klimaneutrale und nachhaltige Wirtschaft
Das durch Horizont Europa finanzierte Projekt TranSensus LCA zielt daher darauf ab, eine Grundlage für ein europaweit harmonisiertes, allgemein akzeptiertes und angewandtes einheitliches Lebenszyklusbewertungskonzept für emissionsfreie Fahrzeuge zu entwickeln. Ein solcher einheitlicher europäischer LCA-Ansatz wird als Schlüsselelement für das Erreichen der Ziele des Green Deal angesehen, der Europa zur ersten digital ermöglichten kreislauforientierten, klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft macht. Indem relevante Akteure aus Industrie und Forschung zusammengebracht werden, wird ein evidenz- und realitätsbasierter LCA-Ansatz konzipiert und harmonisiert, der ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte umfasst. TranSensus LCA wird es der Industrie, Mobilitätsanbietern und Planern ermöglichen, nachhaltige Produkte anzubieten und Mobilitätslösungen zu optimieren, um den Klimawandel zu bekämpfen.
Details zum Projekt
Im Einzelnen zielt TranSensus LCA auf Folgendes ab
- Konzeptualisierung und Demonstration eines einzigen, europaweiten LCA-Ansatzes für emissionsfreien Straßenverkehr mit realen Daten,
- Harmonisierung von Methoden, Werkzeugen und Datensätzen,
- Erarbeitung einer Ontologie und eines Rahmens für eine europaweite LCI-Datenbank,
- Konzeptualisierung der Verwaltung und Aktualisierung von LCI-Daten über den gesamten Lebenszyklus und entlang der Lieferkette und die
- Berücksichtigung neuer Technologien und Anforderungen.
Auf diese Weise wird das Projekt den Weg für eine LCA-basierte Produkt- und Geschäftsentwicklung auf dem Straßenverkehrsmarkt ebnen .
Projektkonsortium aus Industriepartnern und wissenschaftlichen Forschern
Das TranSensus LCA-Konsortium besteht aus 11 engagierten Partnern aus der Industrie (BMW, EDF, Northvolt, Renault, Ricardo, Scania, Sphera, ST Microelectronics, Umicore, Valeo und Volkswagen) und 9 Partnern aus der Forschung (Fraunhofer, BRGM, CEA, Uni Gent, Uni Leiden, RWTH Aachen, IVL, TU Braunschweig, Uni Bordeaux), die die Batterie- und Fahrzeugwertschöpfungskette abdecken und das erforderliche Fachwissen und Know-how zur Ausarbeitung des Rahmens für einen einheitlichen europaweiten LCA-Ansatz bereitstellen. Das Konsortium wird durch 24 assoziierte Partner ergänzt, die eine hervorragende Vertretung des Straßenverkehrssektors sicherstellen und die Abdeckung der relevanten Wertschöpfungsketten und Lebenszyklusphasen verstärken.
Quelle:
Medienmitteilung – Fraunhofer Institut LBF – DE
(Text und Bild)
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