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Reissen jetzt die globalen Lieferketten?

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Die derzeitige Lage auf dem globalen Logistik-Markt ist alles andere als rosig!

Die Logistikbranche sieht sich immer neuen Herausforderungen gegenüber: Neben Lockdowns in China und dem Krieg in der Ukraine drohen nun auch noch Streiks in den USA!

Die Frachtschiffe in den großen Umschlag-Häfen Chinas stauen sich. Grund: rigorose, Corona-bedingte Beschränkungen des öffentlichen Lebens in China. Die betreffen natürlich auch die Hafen-Mitarbeiter.

„Das Land steht ein Stück weit still. Ohne Maske darf dort aktuell niemand vor die Türe. Viele Bezirke sind komplett abgeriegelt, in der Regel direkt für eine Woche“, beschreibt Nathan Zielke, Managing Director der auf Logistik spezialisierten Beratungsfirma Cullinan Consulting.

Wegen steigender Corona-Zahlen gebe es eine tägliche Testpflicht sowie die „Empfehlung“, im Home Office zu arbeiten. Zielke weiter: „Das wird direkt die Häfen treffen, zusätzlich indirekt aber auch die Produktionskapazitäten massiv beeinträchtigen. Das erhöht die Herausforderungen für die Lieferketten doppelt.“

Alarm-Stimmung auch entlang der US-Westküste von Los Angeles über Long Beach bis Seattle: Dort beginnen bald die Tarifverhandlungen, der bisherige Tarifvertrag läuft zum 1. Juli aus. Das Streik-Risiko steigt: Wegen der angespannten Lieferketten-Lage rund um den Globus hatte die Pacific Maritime Association (PMA), welche die Arbeitgeberseite vertritt, vorgeschlagen, den laufenden Vertrag um ein Jahr zu verlängern. Die Gewerkschaft ILWU jedoch lehnte diesen Vorschlag ab.

Nathan Zielke zeichnet eine düstere Vision: „Die Effekte (von China und den USA, Anm. d. Red.) können sich überlappen, in Summe heißt das: Seefracht wird noch teurer und unplanbarer werden, die Laufzeiten werden sich weiter erhöhen.“

Und führt weiter aus: „Bei der Luftfracht sehen wir bereits deutliche Preissteigerungen. Der Schienenverkehr ist weitgehend unterbrochen. Die Seefracht ist bereits länger überlastet und aktuell kaum prognostizierbar.“

Darüber hinaus beeinträchtigen die kriegsbedingt gegen Russland verhängten Sanktionen den Frachtverkehr in Richtung Asien.

Und immer wieder verhindern kleinere Katastrophen, beispielsweise Havarien von Frachtschiffen, den reibungslosen Ablauf.

Zielke warnt: “ Die internationale Logistik ist aktuell ein extrem fragiles Gebilde, welches unter den bereits bestehenden Herausforderungen gerade noch einigermaßen funktioniert. Kommt nun einer der genannten exogenen Schocks hinzu oder gar mehrere davon zusammen, dann werden wir massive Verzögerungen und noch deutlichere Preiseffekte sehen.“

Bezugsquelle: handelsblatt.com
Bild: pexels.com

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