ASTRA: Zweite Gotthardröhre – Sitzung der politischen Begleitkommission

Beitragsbild: Eigene Darstellung

Vor wenigen Tagen tagte in Göschenen erneut die politische Begleitkommission für das Projekt der zweiten Gotthardröhre. An der Sitzung nahmen politische Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden Airolo und Göschenen, der Kantone Uri und Tessin sowie Mitarbeitende des Bundesamtes für Strassen ASTRA teil. Besprochen wurden unter anderem der Stand der Arbeiten, die Umweltaspekte der Baustelle und die zukünftigen Herausforderungen dieses Grossprojekts.

Stand der Arbeiten
Der Ausbruch der beiden Zugangsstollen zu den geologischen Störzonen verläuft planmässig. Carla, die auf der Nordseite arbeitende Tunnelbohrmaschine (TBM), ist bereits an ihrem Ziel angekommen. Delia, ihre Kollegin auf der Südseite, wird ihr Ziel bald erreichen, sie befindet sich derzeit auf etwa 80 Prozent der Strecke. In der Zwischenzeit laufen an beiden Fronten die Vorbereitungsarbeiten, damit der Ausbruch des Haupttunnels mit den grossen TBM ab Ende nächsten Jahres in Angriff genommen werden kann. In Göschenen sind auch die Anlagen für den Materialtransport per Förderband und Bahn in Betrieb genommen worden, während in Airolo im Zwischenlager Stalvedro die Installation der Zuschlagstoff-Recyclinganlage im Gange ist.
Das ASTRA informierte anlässlich der Sitzung auch über eine Verlängerung der Bauzeit. Grund dafür war eine Einsprache gegen den Vergabebeschluss über das Baulos für die Materialbewirtschaftung. Entsprechend dem aktuellen Zeitplan kann die zweite Gotthardröhre im Juli 2030 für den Verkehr freigegeben werden, d.h. rund sieben Monate später als ursprünglich geplant. In jedem Fall werden im Verlauf der Arbeiten alle Möglichkeiten geprüft, um noch so viel Zeit wie möglich wieder aufzuholen.

Umweltaspekte
Es wurden zahlreiche Massnahmen ergriffen, um die durch die Baustelle verursachten Emissionen von Lärm und Staub so gering wie möglich zu halten. Als sehr wirksam haben sich die Massnahmen gegen Lärm erwiesen, namentlich die rund sechs Meter hohe Lärmschutzwand in Göschenen.
Eine grosse Herausforderung bleiben die Staubemissionen, deren Kontrolle stark von den Witterungsverhältnissen abhängt. Die ungewöhnlichen Witterungsbedingungen des letzten Winters mit seinen geringen Niederschlägen erschwerten diese Aufgabe zusätzlich.
Obwohl die Höchstwerte an keiner der Messstationen überschritten wurden, gab es einige Spitzen, die vor allem auf der Nordseite zu Beschwerden aus der Bevölkerung führten. Die Delegation nahm zur Kenntnis, dass die Bauleitung mittlerweile alles technisch Mögliche unternimmt, um diese Emissionen zu minimieren.
Auch die Kantone sind an der Überwachung der Emissionen beteiligt und arbeiten aktiv mit, um ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Bau-stelle, dem Schutz der Bevölkerung und dem Respekt der Umwelt zu erreichen.

Information der Bevölkerung
Generell besteht ein starkes öffentliches Interesse an allem, was rund um den Bau der zweiten Gotthardröhre geschieht. Die beiden Infozentren in Göschenen und Airolo verzeichnen hohe Besucherzahlen. Die Medienanfragen haben in den letzten Monaten zugenommen. Der Start der Testphase zur Renaturierung des Flachwasserbereichs des Vierwaldstättersees mit Aushubmaterial aus Göschenen wurde von den nationalen Medien mit grossem Interesse verfolgt.
Vor diesem Hintergrund startete das ASTRA im April den Betrieb eines Instagram-Kanals für die Baustelle (@gotthardtunnel.ch) und wird 2023 zum ersten Mal zwei Tage der offenen Baustelle durchführen, und zwar am 17. Juni in Airolo und am 16. September in Göschenen.
Die nächste Sitzung der politischen Begleitkommission ist für Frühling 2024 geplant.

Besuch der Baustelle in Göschenen
Zum Abschluss der Sitzung konnten die Mitglieder der politischen Begleitkommission die Baustelle in Göschenen besichtigen und sich persönlich vom Fortschritt der Arbeiten überzeugen.

Quelle:
Medienmitteilung – Bundesamt für Strassen ASTRA – CH
(Text)