Beitragsbild: ver.di
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) weist die Drohung der Deutschen Post AG, Betriebsbereiche auszugliedern, als untaugliche Einschüchterung der Beschäftigten vor der am morgigen Montag (20.2.23) beginnenden Urabstimmung im laufenden Tarifkonflikt zurück. „Auf diese Weise Ängste zu schüren, ist ein weiterer Versuch, die Beschäftigten bei der Urabstimmung negativ zu beeinflussen“, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis. „Die Absicht hinter der angedrohten Ausgliederung ist klar: Eine gute tarifliche Bezahlung soll durch Fremdvergabe umgangen werden.“
ver.di kämpfe schon länger für Eigenbeschäftigung u.a. in der Paketdienstbranche, um Lohndumping und Ausbeutung von Beschäftigten durch Subunternehmen zu verhindern, so Kocsis weiter. „Die Drohung der DP AG macht deutlich, wie die Fremdvergabe eingesetzt wird, um Tarifbindung und Tarifautonomie zu unterlaufen.“ Die bestätige einmal mehr, dass die Politik eingreifen und diese Geschäftsmodelle in der Branche gesetzlich verbieten müsse. „Die ver.di-Tarifforderung ist notwendig, gerecht und für die Deutsche Post AG auch in Zukunft machbar.“
ver.di fordert für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten bei der DP AG eine Lohnerhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Bei der am Montag beginnenden Urabstimmung sind die ver.di-Mitglieder bei der Deutschen Post AG aufgefordert, über das aus Sicht der ver.di Tarifkommission unzureichende Angebot der Arbeitgeber zu entscheiden und ihrer Forderung nach einem annehmbaren Angebot Nachdruck zu verleihen.
Bei der DP AG sind fast 90 Prozent der Tarifbeschäftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Das Monatsgrundentgelt in diesen Entgeltgruppen beträgt zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto. Diese Tarifbeschäftigten sind im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Anteil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssen. Die letzte Tariferhöhung im Januar 2022 betrug bei der DP AG zwei Prozent.
Quelle:
Medienmitteilung – ver.di-Bundesvorstand – DE
(Text)
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