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Alte Freunde: Will Altkanzler Schröder Putin beschwichtigen?

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Welche Auswirkungen das Gespräch zwischen Schröder und Putin nehmen wird, kann zurzeit noch keiner sagen. Hoffnungen für eine Verbesserung der Situation in der Ukraine sind aber da.

Laut dem Nachrichtenportal «Politico» befand sich Gerhard Schröder, deutscher Kanzler von 1998 bis 2005, gestern (10. März) in Moskau. Die Intention: Schröder möchte Putin mit Bezug auf den Ukraine-Krieg um Frieden bitten. Die beiden haben bereits seit Jahren einen guten Draht zueinander. Die Hoffnung, dass die Sympathie zum alten Freund etwas bewegen kann, ist groß.

Dass er in Moskau zu Gast ist, steht nicht mit einem Auftrag der Bundesregierung im Zusammenhang. Weil er heute ein Lobbyist für russische Energieunternehmen ist, stand er zuletzt in der Kritik. Er hatte sich geweigert, seine enge Verbindung zu Moskau aufzulösen. Dies brachte einige seiner Angestellten laut «Politico» auch dazu, ihren Job bei ihm zu kündigen. Doch Schröder und Putin verbindet seit Jahren eine Freundschaft.

Auch Esken, Klingbeil und acht ehemalige SPD-Chefs hatten letzte Woche Donnerstag an Schröder appelliert, sich von Putin zu distanzieren. «Handle und sage klare Worte», sei im entsprechenden Brief gefallen. Dieser Appell war nicht der erste. Gar ein Parteiausschlussverfahren wurde vom SPD-Ortsverein Heidelberg gegen Schröder beantragt.

Über den Auslöser des Besuchs kann derzeit nur gemutmaßt werden. Schröders Frau, Soyeon Schröder-Kim, habe in einem Instagram-Post angedeutet, dass der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk Gerhard Schröder in Deutschland um eine Vermittlung gebeten habe. Dieser kann das so nicht bestätigen und wisse nicht, in welchem Auftrag Schröder in Moskau unterwegs gewesen sei.

Die Reise, von der weder die Bundesregierung noch die SPD-Spitze gewusst haben soll, wird in den Reihen der SPD mit zurückhaltender Freude aufgenommen. Die Ergebnisse des Treffens – wenn denn eine Friedensbitte an Putin gerichtet worden ist – stehen allerdings noch aus. Obwohl das Agieren Schröders bisher eher «beschämend» war, wie der SPD-Abgeordnete Helge Lindh äußerte, fallen auch positive Worte.

«Unabhängig davon, für wie realistisch man selbst eine solche Möglichkeit einschätzt, wäre es großartig, wenn Schröder seine persönliche Verbindung zu Putin nutzen könnte, in Moskau tatsächlich Fortschritte für eine Waffenruhe und umfassende humanitäre Hilfen für die Ukraine zu erreichen.»

Die Welt kann nur abwarten, welche Handlungen das Treffen nach sich ziehen wird. Auch bleibt zu hoffen, dass mehr über die Gesprächsinhalte bekannt wird.

Bezugsquellen: Politico; WELT; Spiegel; tagesschau
Foto: pa/Geisler-Fotopress/Christoph Hardt/Geisler-Fotopres

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