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Nachlese von 2021: Designwerk stellte Weltrekord-E-Trucks in Luzern vor

Nachlese von 2021: Designwerk stellte Weltrekord-E-Trucks in Luzern vor - LKW-News aktuell und informativ 1

E-Trucks der Marke Futuricum

Der Schweizer E-LKW-Hersteller Designwerk lud im vergangenen Herbst – am 14. Oktober 2021 – zur Pressekonferenz ins Verkehrshaus Luzern und stellte seine Weltrekord- E-Trucks der Marke Futuricum vor. LKW-News war vor Ort; Gründerin Monika Nabholz berichtete. Ihren Artikel veröffentlichen wir an dieser Stelle nochmals.

Mit Volllast 500 km Reichweite zu erreichen, gilt als Weltrekord!
Dieser LKW ist 2.5 mal teurer als ein Dieselfahrzeug. Die Batterie sei zu 96% wieder zu verwenden, so schwärmt der Hersteller. Sie ist nach 10 Jahren nur zu 80% aufgebraucht. Der Preis beträgt ca. CHF 500’600. Bei einer Sattelzugmaschine sind es fast CHF 900’000.

Beim Kauf sollte man darauf achten, was das Fahrzeug für die gesamte Lebensdauer kostet. Die Anschaffung ist kostspielig wegen der teuren Batterie. Ein solches Fahrzeug ist gegen 80% teurer als herkömmliche LKW.

Die Schnellladekapazität von ca. 45 Min ergibt eine Reichweite von bis zu 500 Km, vollbeladen.

Mit der Serienproduktion wurde bereits begonnen. Der Geschäftsführer Adrian Melliger des Designwerks meint: 60% des Produkts stammen von der Volvo Trucks Gruppe und Volvo Penta.

Futuricum - Pressekonferenz
E-Truck von Futuricum, vorgestellt bei der Pressekonferenz in Luzern am 14. Oktober 2021

Mit dieser Unterstützung kann Designwerk anfangen zu produzieren. Bislang entstehen so 8 LKW. Ab 2022 sollen 14 LKW möglich sein. Zurzeit liegt eine Bestellung von 8 LKW für Galliker Transporte vor. 18 dieser LKW werden ab kommender Woche bereits auf den Strassen fahren.

Probleme bestehen momentan bei der Zulieferung von Elektroteilen. Somit kann leider nicht weiter produziert werden. Darunter leiden auch die Futuricum.

Strom aus Batterien oder aus Wasserstoff

Angesprochen wurde auch der Vergleich zwischen Wasserstoff-LKW und Elektro-LKW. Wasserstoff besitzt den Vorteil, dass man Energie auf wenig Gewicht und Volumen speichern kann. Wasserstoff hat aber den Nachteil, dass es keine Primär-Energie ist. Das heisst, wir müssen aus elektrischer Energie durch Hydrolyse Wasserstoff produzieren und dann wieder zurückwandeln in Elektro-Energie. Erst dann können wir fahren. So verlieren wir ca. 60 bis 70 % der Energie. Somit ist Fahren mit Wasserstoff sehr viel ineffizienter.

Die Pläne von Peter Galliker

Peter Galliker hat zusammen mit der Familie ein Versprechen abgegeben, dass die Firma mit der Hälfte des Fuhrparkes ab 2030 CO – und ab 2050 ganz CO 2 neutral ist.

Weiter meinte Peter Galliker, die Mitbewerber seien auch daran umzurüsten. Mercedes und andre haben schon angekündigt, dass Sie keine Verbrennungs-Motoren mehr für ihre Trucks bauen. Dies ist ein klares Bekenntnis der LKW-Hersteller.

Ein Problem bilden die Ladestationen. Es gibt zu wenige davon. Auf Schweizer Raststätten gibt es noch gar keine für LKW. So müssen die Trucks am Abend wieder zuhause sein. Deshalb sind Fernfahrten nur beschränkt möglich. Auf den Parkplätzen der Autobahn ist kein Platz dazu vorhanden, obwohl es theoretisch möglich wäre.

Im Fahrerhaus eines E-Truck der Marke Futuricum
Im Fahrerhaus des neuen E-Truck von Futuricum, vorgestellt auf der Pressekonferenz am 14. Oktober 2021

Der Aufruf geht an die Mitbewerber. Peter Galliker und Federici-Transporte rufen gemeinsam dazu auf, sich für den Wandel zu begeistern. Investiert, so meint er, auch wenn es ein bisschen teurer wird, damit wir gemeinsam Grosses bewegen können. So können wir das Volumen des CO2-Ausstosses senken. Es darf nicht nur ein Lippenbekenntnis von diesen beiden Herren werden, sondern alle zusammen müssen anpacken.

Peter Galliker erklärt weiter, es gebe bei jeder Technologie wieder neue Jobs mit neuen Aufgaben wie zum Beispiel für die Ladestationen oder den Kühlauflieger, der jetzt einen Dynamo habe. diese Technik müsse gewartet werden. So sei er sicher, dass mit dieser Technologie die Jobs in Zukunft auch sicher seien.

Die LSVA entfällt, so dass die Elektro- und Wasserstoff-LKW diese nicht bezahlen müssen. Die Abgabe kann je nach gefahrenen Kilometern der Trucks ein Jahressalär eines LKW-Piloten ausmachen.

Peter Galliker selbst hat Lastwagen-Mechaniker auf Dieselmotoren gelernt. Hier kann er sagen, er habe den falschen Beruf gelernt! Ich machte einen kompletten Reset und gehe jetzt in die neue Welt! «Suche ich jeden Tag das Negative im Neuen, so bin ich fehl am Platz», meint er.

Futuricum Pressekonferenz
Auf der Pressekonferenz am 14. Oktober 2021 stellte Designwerk E-Trucks seiner Marke Futuricum vor.

Die Logistik wird sich verändern, so der Gründer des Designwerkes von Futuricum in Winterthur. Der Truck wird kommen! Damit gibt es ein bunteres Bild auf den Schweizer Strassen. Er denkt, dass demnächst zu 30% elektrisch gefahren wird.

Fazit

Federici wird vorerst bei seinem einen Truck bleiben, und Galliker hat schon 8 weitere bestellt! Peter Galliker sagt dazu: «Wir wollen zeigen, dass es möglich ist, mit voll aufgeladenen Trucks bei Volladung sicher 500 km unterwegs zu sein.

Der Geschäftsführer Adrian Melliger sollte sich mit 50’000 km pro Jahr und einer Laufzeit von 5 Jahren dann die Anschaffungskosten auszahlen lassen.

Letzten Samstag waren die beiden mit Trucks à 37 Tonnen unterwegs. Sie sind ca. 400 km über den Julier-Pass gefahren, alles problemlos. Die beiden LKW sind ab nächstem Montag im täglichen Einsatz.

LKW-News heisst die beiden Trucks «herzlich Willkommen auf unseren Strassen».

Bezugsquelle: Monika Nabholz, LKW-News
Bild: Monika Nabholz

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