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Grüne Transportlösung: Konsortium überzeugt von Wasserstoff-Mobilität im Schwerverkehr

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2000 Wasserstoff-LKW bis 2030 auf Österreichs Straßen – das Ziel der H2-Mobility Austria.

In rund acht Jahren (2030) sollen um die 2000 Wasserstoff-LKW auf österreichischen Straßen unterwegs sein. Das ist das Ziel der H2-Mobility Austria, ein Zusammenschluss mehrerer Partner aus unterschiedlichen Bereichen. Immer im Blick bleibt dabei das Klimaziel Österreichs, bis 2040 klimaneutral zu werden.

Als eine der wichtigsten Träger zur Erreichung des Ziels wurde der Güterverkehr identifiziert, besonders die Rolle, die die LKW dabei einnehmen. Am 20. Januar 2022 präsentierte das beauftragte Beratungsunternehmen Deloitte nun eine Studie zur Wasserstoffnutzung im Schwerlastverkehr. Ergebnis: Durch den Einsatz von etwa 2000 Wasserstoff-LKW ließen sich die CO2-Emissionen um rund 35 % eindämmen. Betont wurde die Notwendigkeit, vor allem auf Langstrecken LKW ohne Verbrennungsmotoren einzusetzen.

Alexander Kainer, Partner bei Deloitte Österreich, erklärt, dass zwar bereits viele alternativ betriebene Fahrzeuge unterwegs seien, aber dass diese die gewünschten Ladevolumen oder die benötigte Reichweite oftmals nicht bieten können. Um Schienen- und Straßenverkehr miteinander zu verbinden, stellen Wasserstoff-LKW, die eine höhere Reichweite haben, einen Lösungsansatz dar.

Die Vorteile im Überblick

Eine CO2-Einsparung von 35 % entspricht etwa 24.000 Tonnen, was den Feinstoffausstoß ebenfalls um ca. 50 % senken würde. Es könnten zudem um die 70 Millionen Tonnen Diesel- durch Wasserstoffkraftstoff ersetzt werden. Das einwandfreie Funktionieren wurde bereits bei den Schweizer Wasserstoff-LKW beobachtet, die sowohl bei Hitze als auch bei Kälte keine Probleme hatten. Ein großes Plus ist außerdem die Aussicht auf 3000 bis 4000 neue Arbeitsplätze.

Um die nötigen Vorhaben umzusetzen, sind laut Deloitte jedoch rund 460 Millionen Euro Förderung nötig. Dieser Preis errechnet sich u. a. aus dem Ausbau der entsprechenden Tankstellen.

Die hohen Kosten senken

Zurzeit ist es noch so, dass die Kosten rund um die LKW-Umstellung auf Wasserstoff die zur Betankung mit Dieselkraftstoff bei Weitem übersteigen. Zusammen mit der Österreichischen Bundesregierung sollen deshalb in den nächsten zwei Jahren Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Unternehmen eine Investitionssicherheit geboten und die Wasserstoff-Infrastruktur vergünstigt werden kann. Damit die Emissionen bei Schwertransporten reduziert werden können, ist Peter Umundum, Vorstand der Österreichischen Post AG, dazu bereit, als Fuhrparkbetreiber einen Teil der Mehrkosten zu tragen. Er ist überzeugt, dass eine «Unterstützung der öffentlichen Hand» zu Beginn den Ausbau weit vorantreiben kann, wie es auch bei der E-Mobilität der Fall war.

Nur ein Startschuss in die grüne Zukunft

Rolf Dreisbach, Geschäftsführer der AVL List, betont, dass die Vorstellung von 2000 Wasserstoff-LKW auf Österreichs Straßen nur ein Startschuss für eine noch grünere und vor allem konkurrenzfähige Zukunft im H2-Bereich ist. Bei dem Gesamtvorhaben bietet sich Unternehmen die Chance, «in den Aufbau der Infrastruktur zu investieren und eine führende Rolle in der weltweiten Lieferkette für die Produktion von Wasserstoff-Lkw einzunehmen». Positiv hebt er die Ländernachbarn hervor: In der Schweiz fahren zurzeit um die 50 Wasserstoff-LKW, die bisher etwa 60.000 Kilometer hinter sich gebracht haben.

Bezugsquellen: Transport
Bild: PEXELS – Rafael Classen

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