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Transportunternehmer nötigte Mitarbeiter zu illegalen Fahrten

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Die Polizei bittet um Hinweise zu einem Verkehrsunfall mit anschließender Unfallflucht. (Symbolbild)

Am vergangenen Freitag stoppte die Autobahnpolizei einen slowenischen Transportunternehmer, nach dem seit Monaten gefahndet worden war. Der 54-Jährige steht im Verdacht, zwei Mitarbeitern gedroht und sie zu illegalen Fahrten angestiftet zu haben. 

Die Fahndung läuft seit dem 17. November 2021, als der Transportunternehmer selbst bei der Autobahnpolizei Hartberg Anzeige erstattet hat: Sein ehemaliger Mitarbeiter sei mit einem LKW seiner Firma unberechtigt auf der A2 von Wien nach Graz unterwegs. Dem 26-jährigen Fahrer habe der Unternehmer bereits am Vortrag gekündigt.

Der LKW-Fahrer aus Bosnien-Herzegowina wurde noch am selben Tag angehalten und zu den Vorwürfen befragt. Dabei gab er an, dass er von seinem Chef wiederholt zu gesetzlichen Übertretungen angestiftet oder sogar genötigt worden war. So habe der Transportunternehmer gefordert, ohne Verwendung der Fahrerkarte im digitalen Kontrollgerät zu fahren und die Mautgebühr mittels unberechtigten Abfahrens von der Autobahn zu umgehen. Ansonsten müsse der Fahrer mit einer drastischen Gehaltsreduzierung rechnen. Seine Angaben konnte der 26-Jährige mit Sprach- und Textnachrichten seines Chefs nachweisen sowie dessen vorgegebene Fahrtrouten belegen.

Kündigung nach Weigerung, gesetzeswidrig zu handeln

Nachdem sich der junge Fahrer geweigert hatte, derart gegen das geltende Recht zu verstoßen und  den Lkw ohne Beladung nach Slowenien fahren wollte, sei es zur mündlichen Kündigung gekommen.

Ein weiterer Lkw-Lenker des Transportunternehmers konnte im Zuge der polizeilichen Ermittlungen am 18. November 2021 angehalten und kontrolliert werden. Der 60-Jährige aus Bosnien-Herzegowina gab dabei an, vom 54-jährigen Firmenchef in gleicher Weise zu gesetzlichen Übertretungen angestiftet bzw. genötigt worden zu sein. Ihm wurde bei Zuwiderhandeln ebenso mit drastischen Gehaltskürzungen gedroht; wie sein Arbeitskollege konnte auch er seine Aussagen belegen.

Der Firmenchef war nach seiner Anzeige nicht mehr erreichbar und entzog sich sämtlichen Aufforderungen zur polizeilichen Einvernahme. Am Freitag, den 4. März wurde er jedoch von Polizisten der Autobahnpolizei Hartberg bemerkt, als er mit seinem Lkw auf der A2 in Fahrtrichtung Süden unterwegs war – und hielten ihn an.

Der Slowene, nach dem bereits gefahndet worden war, zeigte sich zu den Vorwürfen nicht geständig. Er wird wegen verwaltungs- und strafrechtlicher Übertretungen der Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung bzw. der Staatsanwaltschaft Graz angezeigt.

Steigende Transportkosten sowie eine finanzielle Dysbalance seines Unternehmens dürften ihn zu seinen Handlungen veranlasst haben. Die beiden Mitarbeiter erhielten ebenfalls Anzeigen wegen Verwaltungsübertretungen.

Bezugsquellen: Landespolizeidirektion Steiermark – Pressemitteilung
Bild: Pixabay

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