Die Gesamtkosten (TCO) sind für die meisten Transporteure das wichtigste Kriterium beim Fahrzeugkauf. Doch laut einer Studie des Beratungsunternehmens Bain & Company haben inzwischen 60 Prozent der potenziellen Käufer Interesse an alternativen Antrieben.
Eine Umfrage im Rahmen des European Truck Market Outlook 2022 von Bain & Company zeigt, dass die Gesamtbetriebskosten (TCO) – eine Kombination aus verschiedenen Faktoren wie Kaufpreis, Restwert und Aftersales-Kosten – immer noch der wichtigste Faktor für den Kauf von Diesel-LKW sind.
Das Interesse der Käufer an alternativen Antrieben steigt jedoch. Hinzu kommt der Wunsch nach neuen Eigentums- und Nutzungsmodellen, die einen Puffer gegen mögliche Unwägbarkeiten bieten. Für Hersteller, die die Kundenbindung verbessern wollen, sind Omnichannel-Optionen für die Recherche, die Auswahl und den Kauf von Fahrzeugen in Kombination mit robusten After-Sales-Services weitere entscheidende Faktoren.
TCO wichtiger denn je

Die Umfrage bei 550 Flottenbetreibern in Deutschland, UK, Frankreich und Spanien ist eine Bestandsaufnahme. Aber auch ein Ausblick in die nahe Zukunft ist möglich.
Derzeit liegt der Schwerpunkt in europäischen Fuhrparks noch immer auf den Gesamtbetriebskosten. Ni Über ein Drittel der Käufer bewerten die TCO als wichtigstes Kaufkriterium. 42 Prozent der Befragten sagen sogar, dass diese wichtiger denn je sind.
Vor fünf Jahren waren vor allem Käufer und Besitzer größerer Flotten TCO-orientiert. Jetzt nutzen Eigentümer und Betreiber in jedem Segment zunehmend Daten aus ihren vernetzten Flotten, um Kaufentscheidungen auf der Grundlage ihrer tatsächlichen TCO-Daten zu treffen, was zur zunehmenden Bedeutung dieses Kriteriums führt.
Ein LKW muss zuverlässig sein
Gefragt sind aber auch zuverlässige Fahrzeuge. 47 Prozent der Befragten gaben an, dieses Kriterium gewinne an Bedeutung. Komplexere Abläufe und noch engere Zeitkorsette machen Ausfälle jeder Art zunehmend schwerer akzeptabel. Die Zuverlässigkeit umfasst für fast alle Fuhrparkbesitzer auch die Güte der Aftersales-Dienstleistungen. Mehr denn je stehen also jene LKW-Anbieter gut da, die in Sachen Zuverlässigkeit und Aftersales einen guten Ruf haben.
Alternative Antriebssysteme sind alternativlos
Ein weiterer kluger Schachzug für die Autohersteller: das Vorantreiben des Angebots an alternativen Antriebssystemen. Die letzte Bain-Studie hatte bereits ein starkes Interesse an batterieelektrischen, Wasserstoff-/Brennstoffzellen- und Hybridalternativen aufgezeigt. Dieses Interesse ist weiter gestiegen. Im Jahr 2018 gaben etwa 40 Prozent der Befragten an, dass sie bei ihren nächsten Anschaffungen einen Elektro- oder Hybridantrieb in Betracht ziehen würden.
Nur drei Jahre später ist daraus eine Mehrheit geworden (60 Prozent). Die Befragten erwarten, dass ihre Flotten bis 2025 nahezu 50:50 aus Fossilkraftstoff und alternativen Antrieben bestehen werden.
Bis 2030 erwarten die Käufer, das alternative Antriebe dem Diesel den Rang ablaufen werden, da sich dieser Anteil auf 40:60 verschiebt. Dementsprechend meldeten die Befragten einen deutlichen Rückgang des Interesses an neuen Diesel-LKW, von 47 Prozent im Jahr 2018 auf nur noch 30 Prozent im Jahr 2021.
Bezugsquellen: mmCH.online ; Bain
Bilder: pexels – enzo varsi (oben); anna nekrashevich (Mitte)
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